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Kreisel aus „Inception“

Kreisel – Text und Bilder von Deborah Prehn, 2021.

Das Filmobjekt

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Der Kreisel spielt in dem von mir ausgewählten Film „Inception“ (2010, Regie: Christopher Nolan) eine zentrale Rolle. Fällt der Kreisel nach einiger Zeit um, befindet sich Cobb (Leonardo DiCaprio) in der Realität, dreht er sich allerdings kontinuierlich weiter, so ist er noch in der Traumwelt. Christopher Nolan behandelt in der Story die Beeinflussung von Träumen durch die Verknüpfung mehrerer Personen in einen Traum („dream-sharing“). Das Ziel im Film ist es, sich durch die Ebenen in der Traumwelt bis zum Limbus vorzuarbeiten. Der Kreisel hilft dabei zwischen Traum und Realität zu unterscheiden.

Ich habe mich für ein Filmobjekt aus „Inception“ entschieden, da der Film für mich immer beeindruckend war und ich ihn häufig angesehen habe. Mir ist bewusst, dass der Kreisel als Objekt einen geringen Aufwand darstellt, jedoch konnte ich mich so auf die Ausgestaltung der Szene konzentrieren, was mir viel Spaß gemacht hat.

Der Kreisel hat eine simple, sehr runde Form. Im Gegensatz zu Standard-Kreiseln, die unten einen spitzen Abschluss haben, schließt dieser Kreisel eher rund ab. Um das Objekt besser modellieren zu können, habe ich mir als Vorlage einen ähnlichen Kreisel gekauft. In meiner Abgabe Bei der Textur des Kreisels habe ich mich sehr schwer getan, da die metallene Oberfläche im Film durch unterschiedliche Beleuchtungen in den Szenen schwer erkennbar ist. Ich habe mich letztendlich für eine silberne, leicht goldene Textur mit Gebrauchsspuren entschieden.

Das Setting

Als Setting für das Filmobjekt habe ich eine der finalen Szenen ausgewählt. Es ist die Traumebene von Fischer (Cilian Murphy), der in der Szene seinen Vater treffen soll. Der Protagonist Cobb kann dadurch in seine Traumebene gelangen, den sogenannten Limbus. Die Filmszenen, in der das Setting zu finden ist, wurden am Fortress Mountain Resort gedreht, siehe auch wikipedia.org/wiki/Inception. Der Raum ist in dem Gebäude, in dem  Fischer später erschossen wird. Der Kreisel ist auf einer großen Oberfläche mit Rohren platziert, aus der eine Art Lüftungsschacht kommt.

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Aufbau der Szene
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Raumecke mit Kreisel
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Kreisel und Rohre

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Ich habe das Setting mit dem Fokus auf die rechte Ecke im letzten Bild nachgebaut. Mein Ziel war es, durch die Fenster eine realistische Aussicht auf das gegenüberliegende Gebäude zu haben, aus dem Cobb mit einem Scharfschützengewehr auf das Gebäude zielt, wo  Fischer ist. Neben dem Kreisel war es also auch wichtig, die Fenster, den Raum inklusive Fensterbank und den Rohren zu modellieren und realistisch in Szene zu setzen.

Hier ist eine einzeln gerenderte Ansicht der erstellten Rohre zu sehen:

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Beim Texturieren habe ich mich hauptsächlich auf den Bereich konzentriert, der später auch im Foto sein sollte, deswegen sind mehrere Wände, die Decke und der Boden nicht wie die restlichen Texturen angepasst.

Die Kamera

 

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Kamerasicht mittels Simulation einer digitalen Vollformatkamera ca. 70 mm, f/8

Es hat sich als sehr schwierig gestaltet, eine Position für die Kamera zu finden, sodass trotzdem alles gut zu sehen ist. Die Ränder der Fensterbank mussten für die Aussicht beispielsweise ein Stück gekürzt werden. Das Foto wurde mit einer Blende 8 gemacht und nach Diskussion mit einer 65 mm-Brennweite. Das angegebene Format von 4256 x 2832 px hat den Bildausschnitt im Vergleich zu 16:9 vergrößert, was der Szene auch zu Gute kommt. Warum der Kreisel stehend, also unrealistisch auf der Oberfläche platziert wurde, hat den Hintergrund, dass ich die Filmidee noch einmal aufgreifen wollte – sozusagen als Cliffhanger als ob man sich noch im Traum befindet. Außerdem ist es durch kurze Belichtungszeiten möglich, dieses Foto ohne Bewegungsunschärfe aufzunehmen.

Die Lichtstimmung und Hintergrund

Für das Licht in meiner Abgabe wollte ich mich ebenfalls am Film orientieren. Wie im oberen Bild zu sehen ist, kommt das Licht in der Szene von außen durch die großen Fenster, innen wird kaum oder gar nicht gegengeleuchtet. Im Film liegt Schnee, der zusätzlich das Tageslicht reflektiert. Ich habe zur Beleuchtung der Szene zwei Sonnen erstellt – eine zum Beleuchten des Hintergrunds/Aussicht und eine, die die Szene gut ausleuchtet. Dabei habe ich darauf geachtet, dass das Licht nicht zu warm wirkt und wie ein winterliches Nachmittagslicht aussieht. Im folgenden Bild sieht man, dass das Tageslicht die sehr glatte Oberfläche der Fensterbank beleuchtet und dadurch harte Schatten von den Fenstern entsteht. Diese Eigenschaften habe ich auch in mein Projekt übertragen. Ein großer Vorteil durch die Beleuchtung von der tiefstehenden Nachmittagssonne ist die Reflektion der metallenen Rohre.

Die gewählte Umgebung, die man durch die Fenster erkennen soll, sollte auch realistisch zum Filmgeschehen passen. Man erkennt, wie oben bereits erwähnt, das gegenüberliegende Gebäude, das auch zum Filmgeschehen gehört. Sehr schön finde ich die Spielerei mit dem Lift, der zu dem Haus zuzulaufen scheint. Im Hintergrund sieht man die Leuchtkanone, die zeitlich gesehen ebenfalls ins Filmgeschehen passt.

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Erstes Rendering, nicht final

In meinem ersten Render-Ergebnis war die Leuchtkanone nicht zu sehen und die Lichtstimmung war auch noch nicht so wie erhofft. Ich hatte zunächst ein künstliches Licht im Innenraum, welches ich dann gelöscht und mit der zweiten Sonne außerhalb vom Raum ergänzt habe. Den Kreisel habe ich für das finale Rendering in die andere Richtung gedreht, da das Bild dadurch mehr Spannung hat und der Kreisel mehr im Fokus ist.

Finales Rendering

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Deborah Prehn arbeitete mit Blender und benutzte einige fremde Texturen von cgbookcase.com und cc0textures.com sowie ein Hintergrundbild aus dem Film (© Warner Bros. Pictures, 2010). Die Arbeit entstand im Fach Computergrafik zum Thema Ikonische Filmobjekte.

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