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Sportplatz Werreanger

Sportplatz des Schulzentrums Werreanger in Lage, Renderings und Text von Niclas Nuchte, 2019.

Persönlicher Bezug

Der Platz repräsentiert einen Teil meiner Jugend. Hier hatte ich Sportunterricht. Täglich habe ich hier bis zu meinem Abitur im Jahr 2018 meine Freunde getroffen. Unzählige Spaziergänge führten an diesem Platz vorbei. Die Kameraperspektive zeigt Detailaufnahmen: als würde ich versuchen, mir die Erinnerungen genaustens zu rekonstruieren, als würde ich versuchen, das Vergangene wieder lebendig zu machen. Doch wo sind all meine Freunde und Besucher des Platzes? Der Platz ist leer. Repräsentiert wird das durch die zweite Kategorie meiner Einstellungen. Ich konfrontiere hier den Betrachter mit meinen Gedanken und Gefühlen nach dem Abitur. Eine einstige Konstante verändert sich plötzlich. Das tägliche Zusammensein wird reduziert. Alles wirkt groß, mächtig und unübersichtlich, sobald man an die Zukunft denkt. Gespiegelt wird das in der erdrückenden Leere und auch Größe des Platzes. In der Ferne verliert sich der Blick des Betrachters, hier verliert sich auch das Wesen der ehemaligen Besucher, hier verliert sich auch mein Wesen. Der Platz wird ein Relikt. Obgleich er auch nicht obsolet ist und auch nie werden wird, ist er keine Konstante mehr. Es kommen neue Perspektiven, neue Orte dazu.

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Beschreibung des Platzes

Der Platz erstreckt sich über eine riesige freie Fläche, die in grüne, sandige, betonierte und gepflasterte Bereiche aufgeteilt ist. Der Großteil jedoch  besteht aus rotem Tartan. Auf dem Platz sind viele Sportarten möglich: Fußball, Basketball, Volleyball, Weitsprung und Kugelstoßen. An heißen Sommertagen weht vereinzelt Sand über den Platz und verteilt sich im sich wiegenden Rasen. Der Platz erfüllt seinen Zweck nicht nur als Sportplatz, sondern ist auch ein beliebter Treffpunkt für Freunde. Finanziert, betreut und saniert wird er durch die Stadt Lage.

Stimmung

Der Platz soll warm, einladend und eben sportlich-urban wirken. Jedoch auch so, als wäre er urplötzlich verlassen worden. So soll er als Symbol für meine persönliche Stimmung stehen, die durch das plötzliche Ende von Schule und dem täglichen Sehen der besten Freunde, ausgelöst wurde. Die Stimmung transportiert so zwar das Gefühl von Aktion und Leben, aber auch von Einsamkeit, Ungewissheit und Orientierungslosigkeit. In seiner Größe verliert sich nicht nur der Blick, sondern in dieser Größe verliert sich auch hilflos das Wesen derjenigen, die diesen Platz so plötzlich verlassen haben.

Umsetzung

Die Aufgabe wird durch Fotografien, Texturen und 3D-Modellen umgesetzt. Diese werden dann zur Gesamtkomposition. Der Hintergrund und die Umgebung des Zentrums werden aus mehrehren Fotos zu einem 360°-Panorama zusammengesetzt. Diese Textur kommt auf einen Zylinder zum Einsatz, der die Szenerie umgibt. Das Zentrum selbst steht mittig im Panorama und besteht aus texturierten (reale Fotos) Modellen und einem texturierten (aus realen Fotos) Boden. Die Fußballtore erhielten kein Netz wie in der Wirklichkeit. Gearbeitet wurde im Programm 3DS Max. Als Renderer wurde Arnold in Kombination mit einer physikalischen Kamera verwendet.

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